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Kreative Energie im Arbeitsalltag freisetzen

Kreative Betätigung im Privatleben ist mehr als nur ein angenehmer Zeitvertreib – sie kann einen tiefgreifenden positiven Einfluss auf den beruflichen Alltag haben. Für Manuel Herbst, Gruppenleiter für Business Controlling, Datenbank und Statistik bei der ERGO Group in Düsseldorf, entsteht Wachstum durch Investition, sei es im Beruf oder in seiner Freizeit beim Musizieren. Er ist der Ansicht, dass man nur durch Investition wachsen kann, indem man offen und aufgeschlossen gegenüber neuen Menschen und Situationen ist. Für ihn spielt in seiner Freizeit die Musik eine wichtige Rolle, da er sich dort entfalten kann und zugleich auch seine neu erworbenen Fähigkeiten auf seinen Beruf anwenden kann. Wir haben mit ihm über die Auswirkung von privater Kreativität im Berufsalltag gesprochen.
Written on 29/08/2024

Herr Herbst, Sie sind Schlagzeuger und Pianist. Musik nimmt einen wichtigen Platz ein in Ihrem Leben. Musizieren Sie auch gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen bei ERGO?

Tatsächlich begleite ich regelmäßig zum Weihnachtskonzert den ERGO Chor sowie die Gesangssolisten. Zusätzlich spiele ich privat als Keyboarder in der 10-köpfigen Düsseldorfer Soul-&-Funk-Band „Soul Food Company“, bei der auch weitere ERGO-Kollegen an Bord sind.

Lassen sich Ihrer Meinung nach Erfahrungen aus dem musikalischen Zusammenspiel mit anderen Menschen auch auf das berufliche Miteinander projizieren? 

Gemeinsam Musizieren bedeutet fast immer auch Kompromisse einzugehen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen: Das beginnt bei der Auswahl der Songs oder Musikstücke, bei denen man die verschiedene Musik-Geschmäcker berücksichtigt, geht weiter über das Abstimmen des zeitlichen Investments zum Proben und Vorbereiten der Proben sowie der dazugehörigen Terminfindung und endet mit dem gemeinsamen Engagement beim Auftritt und dessen Organisation. Wie bei fast jedem Job nimmt die Kerntätigkeit des reinen Musizierens nicht immer den größten Teil des Gesamtaufwands ein. Dadurch kommt es immer wieder zu unterschiedlichen Meinungen und Einstellungen, die letztlich zur Reibung zwischen den Teilnehmer führen und nur durch stetige Kompromissbereitschaft aufgelöst werden kann. Im beruflichen Miteinander ist dies grundsätzlich nicht anders. Daher appelliere ich für Toleranz und den Willen zu eben dieser kollegialen Kompromissbereitschaft jedes Einzelnen.

Glauben Sie, dass kreative Beschäftigungen in der Freizeit förderlich für berufliche Erfolge sind – insbesondere mit Blick auf Ihre Aufgaben als Mathematiker? 

Die Abbrecherquote im klassischen Mathematikstudium liegt bei über 50% (Quelle: DZHW). Auch daran lässt sich erahnen, dass ein Mathematikstudium durch hohen Lerneinsatz und eine gehörige Portion Frust geprägt ist, denn Mathematik ist eine exakte Wissenschaft, in der es (meistens) nur „Richtig“ oder „Falsch“ gibt – wenn auch oft auf unterschiedlichen Wegen.

Dies fördert aber gerade die von Arbeitgebern oft gewünschte Frustrationstoleranz. Das ist immer wichtig, wenn es darum geht sich durchzubeißen. 

In der Kunst oder Musik ist das ein bisschen anders – es gibt seltener richtig oder falsch sondern mehr Entfaltung sowie unterschiedliche Geschmäcker. Daher fördert kreative Beschäftigung im Kunst- und Musikbereich ganz andere persönliche Entwicklungen und wirkt zu vielen beruflichen Tätigkeiten als eine Ergänzung oder ein emotionaler Ausgleich. Die Beschäftigung mit Kunst und Musik kann auch die Toleranz und Akzeptanz fördern, insbesondere wenn man sich auch mit der Kunst der anderen auseinandersetzt und austauscht.

Im beruflichen Umfeld wie auch in der künstlerischen Betätigung haben viele Menschen das Gefühl von tagesformabhängiger Leistungsfähigkeit. Haben Sie eine Formel, um zum richtigen Zeitpunkt Energie freizusetzen?

Energie sollte dosiert eingesetzt werden. Ein gesunder Lebenswandel und vor allem ausreichend Schlaf können das Energielevel deutlich steigern. Wer eine wichtige Probe oder einen Auftritt in der Musik hat, sollte sich die Energie für diese Aufgabe gut einteilen. Ähnlich ist es im Job: Stehen wichtige Termine an, lenke ich meinen Fokus darauf. Ein 2-stündiges Konzert kann anstrengender als ein Arbeitstag im Büro sein. Genauso kann ein einzelner Termin die komplette Energie des Tages aufbrauchen, sodass man sich danach ausgelaugt fühlt. 
Grundsätzlich gilt: Wer Energie freisetzen will, muss auch Energie in sich haben. Das ist ein Akt der Balance und aller Anfang ist bekanntlich schwer – ähnlich wie beim Sport: Ohne Training kann man keinen Halbmarathon laufen. Um von der Couch hochzukommen, beginnt man am besten mit schnellem Spazieren und steigert sich über Joggen bis hin zu den ersten Streckenläufen. Dabei läuft man sich langsam frei – das Energielevel steigt mit der Übung. Ähnlich ist es bei künstlerischen Tätigkeiten. Nach einer Zeit des Übens kommt die Leichtigkeit und das Gefühl von Befreiung. Mit diesem Gefühl der Befreiung nimmt man auch das Freisetzen der eigenen Energie deutlich wahr – doch das braucht seine Zeit. Bei fast allen Dingen im Leben gilt: Erst der geübte Mensch kann frei aufspielen: Das gilt neben dem Sport eben auch in der Musik und im Job. 

Vielen Dank für Ihre Zeit!

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